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kulturMONTAG

Kultur, Magazin • 13.10.2025 • 22:30 - 23:30
Clarissa Stadler.
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Originaltitel
kulturMontag
Produktionsland
A
Produktionsdatum
2025
Kultur, Magazin
Killt KI Kreativität? Der digitale Traum und die Krise des Menschen: Was passiert, wenn die künstliche Intelligenz in falsche Hände gerät? Was, wenn sich die überlegene Technik gegen die Menschheit wendet? Eine aktuelle Debatte, die heute die globale Gesellschaft beschäftigt. Im neuen US-Action-Science-Fiction-Film "Tron: Ares" wird dieses Thema auf dystopische wie optimistische Weise verhandelt. Ging es in den beiden Sci-Fi-Vorläufern der Trilogie noch darum, dass die Menschheit sich im digitalen Kosmos zu verlieren droht, dreht "Tron: Ares" nun zeitgemäß den Spieß um. Denn im Kern geht es um die Materialisierung der künstlichen Intelligenz in der realen Welt. Als Jeff Bridges 1982 in Steven Lisbergers "Tron" aus der filmischen Realität mitten hinein in die Welt eines Videospiels teleportiert wurde, staunte die internationale Cineasten-Community nicht schlecht. Denn "Tron" war damals einer der ersten Filme, der längere Sequenzen digital animierte. Die Technik befand sich noch in den Kinderschuhen. Aber schon damals wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet, durch die 17 Jahre danach Filme wie "Matrix" und noch später ein ganzes Marvel- Universum hindurchmarschieren sollten. Erst jüngst sorgte die KI- Figur "Tilly" für einen Aufschrei in ganz Hollywood, wird die KI- generierte "Schauspielerin" doch schon als neue Scarlett Johansson angepriesen. Stars wie Emily Blunt und Whoopi Goldberg samt Hollywood -Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA übten heftige Kritik und lehnen den Ersatz menschlicher Darsteller durch synthetische Figuren ab. Killt KI die Kreativität des Menschen? Könnte der Mensch erst marginalisiert und dann vernichtet werden? Welche Auswirkungen hat die künstliche Intelligenz auf unser Leben? Darüber spricht Peter Schneeberger mit Philosoph Konrad Paul Liessmann. "Happy Place – Ein Glücksfall" – Hosea Ratschillers neues Soloprogramm: Seine Familie und schlicht der Alltag – das ist der Mikrokosmos, aus dem Hosea Ratschiller seine scharfsinnigen wie humanistisch- humorvollen Kommentare zum Weltgeschehen schöpft. Der mehrfach preisgekrönte Kabarettist und dreifache Vater erzählt in seinen Programmen gerne Alltagsgeschichten an der Grenze zum Grotesken. Nun wirft der Entertainer und Stand-up-Comedian, der im Radio auf FM4 den Ombudsmann gibt und im TV das ORF-Comedyformat "Pratersterne" moderiert, in seinem jüngsten Programm "Happy Place – Ein Glücksfall" einen neugierigen Blick auf alltägliche Entwicklungen, die in massive gesellschaftliche Veränderungen münden könnten – und stellt sich die Frage, was er in einer veränderten Welt noch beizutragen hat. Dreht es sich nur noch um persönliche Freiheiten? Findet man sein Glück nur, wenn man ohne Rücksicht auf andere immer genau das tut, wonach einem gerade ist? Ist die Gesellschaft auf dem Weg, das soziale Miteinander zu verlieren? Wie sähe sein "Happy Place" aus, in dem Menschen aufeinander achten und sich gegenseitig respektieren? Ratschiller liefert in "Happy Place" eine Tour de Force an Themen zwischen Familienchaos und Zeitgeistanalyse. Der "kulturMontag" mit einem Premierenbericht. Hosea Ratschiller ist außerdem live zu Gast im Studio. Weltstars in Wien – 63. Viennale: Mit prominenten Leinwandheldinnen und -helden wie Juliette Binoche oder Willem Dafoe bringt die diesjährige Viennale, das größte internationale Filmfestival in Österreich, Glanz und Glamour in die Stadt. Direktorin Eva Sangiorgi punktet mit einem hochkarätigen Programm, hat sie doch etwa den frisch gekürten "Goldenen Löwe"- Preisträger an Bord. Der US-amerikanische Regisseur Jim Jarmusch wurde bei den Filmfestspielen von Venedig für seine etwa mit Cate Blanchett, Adam Driver, Charlotte Rampling und Tom Waits starbesetzte Tragikomödie "Father Mother Sister Brother" ausgezeichnet. Die französische Schauspielerin Juliette Binoche, die mit Filmen wie "Der englische Patient" oder "Chocolat" weltberühmt wurde, präsentiert in Wien ihr Regiedebüt. Für die Dokumentation "IN-I IN MOTION" hat sie gemeinsam mit Tänzer Akram Khan und Choreografin Susan Batson eine Performance zum Thema Liebesbeziehung entwickelt. Ihr Hollywood- Kollege Willem Dafoe kommt zur Premiere seines neuen Films ebenfalls zur 63. Viennale. In "The Souffleur" des argentinischen Regisseurs Gastón Solnicki spielt der US-Amerikaner und Wahl-Römer den Hotelmanager Lucius Glanz. Schauplatz dieser Produktion, die ebenfalls in Venedig gefeiert wurde, ist das Wiener Hotel Intercontinental. Im Film wie in der Realität droht dem Luxushotel, das im Herzen von Wien liegt, der Abriss. Neu an Bord des Viennale- Teams ist Christian Petzold. Der deutsche Filmemacher ist nicht nur neuer Viennale-Präsident, mit seinem jüngsten Werk "Miroirs No. 3", in dem er den Mikrokosmos Kleinfamilie seziert, eröffnet das Festival. Der "kulturMontag" bringt einen Vorgeschmack für alle Cineasten und jene, die es noch werden (wollen).