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Mongolei, immer auf Achse

Natur + Reisen, Natur + Umwelt • 14.10.2025 • 16:55 - 17:50 heute
Das Nomadenvolk der Tsaaten mit ihren Rentierherden in der Taiga: Der Schnee schützte sie im Winter stets vor Raubtieren, doch infolge des Klimawandels gibt es immer weniger Eis – in Zeiten ohne Schnee kommt es nun zu einem verzweifelten Überlebenskampf.
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Die Zahl der Tsaaten nimmt von Jahr zu Jahr ab – und bedroht dadurch auch ihre kulturelle, sprachliche und ethnische Vielfalt.
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Das Rentiernomadenvolk der Tsaaten: Seit Jahrhunderten leben die Hirten in der Taiga, dem borealen Nadelwald in der Mongolei.
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Originaltitel
Mongolie, une épopée nomade
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2024
Natur + Reisen, Natur + Umwelt
In den Nadelwäldern der mongolischen Taiga leben Wildtiere und nomadische Rentierzüchter seit vielen Generationen nebeneinander. Doch dieses Gleichgewicht geriet aus den Fugen, als die Behörden die Wanderrouten des Nomadenvolks in Naturschutzgebiete umwandelten. Die Tsaatan dürfen seither vielerorts weder jagen noch ihre Rentierherden weiden lassen. Die Taiga wird heute streng überwacht. Wie alle Nomadenvölker leben die Tsaatan im Rhythmus der Jahreszeiten, müssen im Herbst von einer Weide zur nächsten ziehen; die Rentiere müssen sich ein Fettpolster für den Winter anfressen. In einem zunehmend eingeschränkten Gebiet wird das zur schwierigen Aufgabe. In der kalten Jahreszeit ist der Schnee der beste Verbündete der Nomaden, denn er schützt sie vor Raubtieren. Doch klimabedingt gibt es immer weniger Schnee und Eis. Verzweifelt kämpfen die Hirten gegen die Wölfe, ohne Gewehr oder Hütehund. Die Tsaatan sehen sich durch die fortschreitende Globalisierung und die damit einhergehende Veränderung ihrer Lebensräume mit dem Aussterben ihrer Kultur konfrontiert. Ihre Wanderungen und die damit verbundene Spiritualität - wie etwa schamanische Rituale - sind ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens, der ihnen Kraft gibt, vor allem, wenn ihre Wirklichkeit ins Wanken gerät. Die Zahl der Tsaatan nimmt allerdings von Jahr zu Jahr ab. Nicht nur die Artenvielfalt auf der Erde schwindet dahin, sondern still und leise auch die kulturelle, sprachliche und ethnische Vielfalt.