Der zweite Teil von Lena Ganschows Reise in die Vergangenheit erzählt vom Alltag der Römer in Germanien, wie sie gelebt und sich vergnügt haben - und was bei ihnen auf den Tisch kam. Wie entbehrungsreich und gefährlich war ein Gladiatoren-Leben? Wie schmeckte das Essen bei den Römern, und wie lebte es sich in einer römischen Provinzstadt? Das sind die zentralen Fragen, denen Lena Ganschow mit der Hilfe von Experten nachgeht. Die Reise beginnt in der ältesten Stadt Deutschlands, in Trier, dem damaligen Augusta Treverorum. Bis heute ist das ehemalige römische Stadttor, die Porta Nigra, das Wahrzeichen Triers. Wie die Römer ihre Städte bauten, mit welcher Technik und welchen Materialien sie Häuser errichtet haben, rekonstruieren Archäologen und Historiker mit Nachbauten und wissenschaftlichen Experimenten. Und sie erkunden, wie es den Römern gelingen konnte, Wasserleitungen über viele Kilometer so zu bauen, dass in den Städten immer genügend frisches Wasser vorhanden war. Dies verbrauchten sie reichlich: für ihre Thermen, für ihre Gewerke, aber zum Beispiel auch für die öffentlichen Bedürfnisanstalten. Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung war in ihren Städten auf einem Stand, der in Deutschland erst wieder im 19. Jahrhundert erreicht wurde. Und der Urin, der in den öffentlichen Toiletten gesammelt wurde, wurde weiterverwandt - für das Färben von Stoffen. Ein heutiger Versuch an der Fachhochschule Köln vollzieht die übel riechende, aber ausgereifte Färbetechnik von damals nach. Lena Ganschow stellt im Laufe der Spurensuche viele weitere Aspekte der römischen "Lebenskunst" vor. Natürlich darf die römische Küche dabei nicht fehlen. Was die Römer in den germanischen Provinzen kultivierten, bereichert den deutschen Speiseplan noch heute: Kräuter, Wein und viele Obstsorten. Wie das römische Essen geschmeckt hat, erfährt die Journalistin und Moderatorin am eigenen Leib - in einer "kulinarischen Zeitreise" in der Villa Borg, wo nach damaligen Rezepturen gekocht wird. Weniger köstlich wurden die Gladiatoren verköstigt. Ihre Ernährung bestand in erster Linie aus Hülsenfrüchten. Ein harter Test für junge Studenten der Universität Regensburg, die an einem Gladiatoren-Langzeitexperiment teilnehmen. Unter wissenschaftlicher Beobachtung trainieren und leben sie drei Monate lang wie ihre antiken Vorbilder. Auch wenn es aus heutiger Sicht ein karges Leben war - die Nahrung und besonders die medizinische Versorgung waren für die meisten Gladiatoren zunächst eine Verbesserung. Denn Gladiatoren waren Entrechtete: Kriegsgefangene, Sklaven, zum Tode Verurteilte. Zu den Spielen "begnadigt", hatten sie immerhin eine Überlebenschance. Auf ihrer Spurensuche stehen Lena Ganschow auch in dieser Folge wieder eine Reihe von Experten zur Seite. Diesmal sind unter anderen dabei: Dr. Eckart Köhne vom Landesmuseum Trier, der Archäobotaniker Professor Dr. Manfred Rösch von der Universität Heidelberg und Ruth Heisel vom saarländischen Archäologiepark Römische Villa Borg.