Wie eroberten und prägten die Römer das heutige deutsche Gebiet? Lena Ganschow lädt ein zu einer Reise in die römische Vergangenheit. Im ersten Teil geht es um die Eroberung Germaniens. Mithilfe von aufwendigen Reenactments und 3D-Rekonstruktionen lässt der Film die Welt von damals wieder auferstehen. Es entsteht ein faszinierendes Bild von der Kultur und dem Alltagsleben der Römer in den germanischen Provinzen. Die Spurensuche von Lena Ganschow beginnt in den Alpen. Über den Fernpass waren die römischen Legionen nach Germanien vorgedrungen. Ihr Schuhwerk: Sandalen! Grund genug für ein ausführliches Experiment: Eine Truppe "Hobby-Römer" testet unter wissenschaftlicher Aufsicht die Ausrüstung der Legionäre - und nicht nur das Schuhwerk. Auch die Waffen - von Pilum und Schild bis zum Katapult - werden unter die Lupe genommen. Die wissenschaftlichen Waffen-Experimente begleiten Naturwissenschaftler des Fraunhofer-Instituts in Kandern. Sie messen mit modernsten Methoden Durchschlagskraft, Geschwindigkeit und Reichweite der antiken Waffen. Diese Tests machen klar: Die Römer waren den "Barbaren", wie sie unsere Vorfahren nannten, waffentechnisch haushoch überlegen. Und sie bauten auf klare Organisationstrukturen innerhalb einer Berufsarmee. Nur einmal, in der sogenannten Varus-Schlacht, mussten sie eine herbe Niederlage gegen die Germanen hinnehmen. Doch wie gelang es den Römern, die germanischen Provinzen über Jahrhunderte gegen Angreifer aus dem freien Germanien zu sichern? Mit einer schier unglaublichen Präzision errichteten sie den 550 Kilometer langen Grenzwall, den Limes, dessen Spuren noch heute sichtbar sind und der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Daneben waren es die Flüsse, Rhein und Donau, die als "nasse Grenze" Schutz boten. Aber nur, wenn sie gut bewacht wurden. Zum Beispiel mit schnellen Patrouillenbooten wie dem "Navis Lusoria". Aus geborgenen römischen Schiffswracks erarbeitet ein Expertengremium Baupläne und rekonstruiert in aufwendiger Arbeit dieses historische Schiff. Der Film begleitet die Arbeit bis zu den ersten Testfahrten, an denen auch Lena Ganschow beteiligt ist und feststellt, dass das Rudern auf einem römischen Kriegsschiff ganz schön anstrengend gewesen sein muss. Die Straßen erschlossen die römische Welt hinter den Flüssen, auch in den germanischen Provinzen - mit Rast-Stationen an den Hauptverbindungsstraßen. In Hechingen-Stein wird so eine Station seit etlichen Jahren ausgegraben. Sie war gleichzeitig Teil einer "villa rustica", eines römischen Landguts. So konnten die Reisenden mit Produkten vom eigenen Hof verwöhnt werden. Noch heute können Besucher dort erfahren, wie großzügig die Römer gebaut haben: Das Landgut in Hechingen-Stein verfügte nicht nur über ein prächtiges Verwaltungsgebäude, sondern auch über Werkstätten, Stallungen, einen Tempelbezirk und sogar eine eigene Brauerei. Auf ihrer Spurensuche stehen Lena Ganschow als Experten unter anderem der rheinlandpfälzische Landesarchäologe Dr. Gerd Rupprecht, Dr. Martin Kemkes vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg und Professor Dr. Christoph Schäfer von der Universität Trier zur Seite.