(1): Das Unzumutbare akzeptieren: Der Weg der Resilienz von Gaëlle Paty - der Schwester von Samuel Paty Seit der Ermordung ihres Bruders Samuel Paty am 16. Oktober 2020 vor einer Schule in Conflans-Sainte-Honorine, an der er unterrichtete, lebte Gaëlle Paty, eine seiner Schwestern, "mit einer enormen Last, die ihr das Atmen und fast sogar das Leben unmöglich machte". Diese Last verschwand, als der Präsident der Pariser Cour d'Assises Spéciales (Straf- und Schwurgericht) am 20. Dezember 2024 sein Urteil gegen die acht volljährigen Angeklagten fällte. Der für die Ermordung verantwortliche islamistische Terrorist war zuvor von der Polizei erschossen worden. Der Geschichts- und Geografielehrer wurde von einem russischen Flüchtling tschetschenischer Herkunft enthauptet, nachdem er einige Tage zuvor in seinem Unterricht Karikaturen gezeigt hatte, darunter auch solche aus "Charlie Hebdo". Dies löste in den sozialen Netzwerken eine Welle des Hasses gegen ihn aus. Samuel Paty, un procès pour l'avenir (Samuel Paty, ein Prozess für die Zukunft, Flammarion Verlag) ist ein Buch mit drei Stimmen: Die Historikerin Valérie Igounet schreibt den Text über die Verhandlung, Guy le Besnerais zeichnet und Gaëlle Paty reagiert und lässt bei jeder beschriebenen Verhandlung ihren Emotionen freien Lauf. Wir begrüßen sie heute Abend in unserer Sendung. (2): Psychische Gesundheit: ein "großes Anliegen der Nation" oder ein großes Anliegen, das in Vergessenheit geriet? Das Jahr 2025 sollte das Jahr der psychischen Gesundheit werden, die vom ehemaligen Premierminister Michel Barnier im Oktober 2024 zum "großen nationalen Anliegen" erklärt wurde. Erst im Juni 2025 stellte das Gesundheitsministerium seinen dreiteiligen Plan "Psychische Gesundheit und Psychiatrie" vor: Vorbeugen, Behandeln, Wiederherstellen, ohne dass dafür zusätzliche Mittel bereitgestellt wurden. Die psychische Gesundheit wird von der WHO definiert als "ein Zustand des Wohlbefindens, der es jedem ermöglicht, sein Potenzial auszuschöpfen, mit den normalen Schwierigkeiten des Lebens fertig zu werden, erfolgreich und produktiv zu arbeiten und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten". In Frankreich leiden laut Santé publique France (französisches Amt für Gesundheitswesen) jedes Jahr 13 Millionen Menschen an einer psychischen Störung, doch fehlen die Mittel zur Unterstützung der psychisch Erkrankten. 62 Prozent der Studenten betrachten die Psychiatrie als das Fachgebiet mit dem geringsten Prestige, und ein Drittel der Stellen in öffentlichen Krankenhäusern sind unbesetzt. Die Veröffentlichung des Buches Intérieur nuit des Journalisten Nicolas Demorand, in dem er über seine Erfahrungen mit Bipolarität berichtet, hat dazu beigetragen, dass dieses Thema offener diskutiert wird. Aber eine Frage bleibt: Wer kann die Betroffenen begleiten? Ist die psychische Gesundheit das große vergessene Thema? Schließlich erzählt uns Xavier Mauduit die Geschichte des Pharaos Amenhotep III., dessen monumentales Grab in Ägypten wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Paraguay, wo am vergangenen Wochenende mit mehr als 600 Paaren die "größte Massenhochzeit aller Zeiten" stattfand.